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Überregionale Kooperation zum Thema Wasserstoff

Rund 150 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Unternehmen tauschten sich gestern über den Energieträger Wasserstoff aus. Fazit: Die Entwicklungen zur Wasserstofftechnologie sind vielversprechend, die Offenheit von Unternehmen, sich an diesen potenziellen Markt anzupassen, sind hoch. Und: Sie werden sich zukünftig stärker miteinander vernetzen.

Erstmals fand dieser Wasserstoff-Summit statt – als Auftakt dafür, Wissenschaft, Entwickler, mögliche Anwender und Zulieferer zusammenzubringen. Gemeinsam mehr Transparenz in die Entwicklungen und das Marktgeschehen zu bringen, war das Ziel der Initiatoren, zu denen sechs regionale Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsagenturen, so auch automotiveland.nrw, gehören. automotiveland.nrw war durch das NRW-Wirtschaftsministerium beauftragt worden, den Wasserstoffgipfel vorzubereiten.

Denn Wasserstoff ist eines der zentralen Elemente für eine erfolgreiche Klimawende: Zahlreiche Studien belegen, dass ein Viertel der aktuellen CO2-Emissionen in Nordrhein-Westfalen allein durch klimaneutral gewonnenen Wasserstoff eingespart werden kann. Das NRW-Wirtschaftsministerium will daher diese Technologie fördern – auch im Mobilitätsbereich, da sie ein wichtiger Baustein zum Erreichen der Klimaziele bis 2045 ist.

„Entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wasserstoff bieten sich zahlreiche Chancen für innovative Unternehmen, denn es werden neue Produkte & Lösungen benötigt. Mit Wasserstoff können so Innovation, Wertschöpfung und Beschäftigung in NRW nachhaltig gestärkt werden“, so Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium in seinem Grußwort. Und an die Unternehmen gewandt: „Durch Ihre Vernetzung können Sie einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Transformation der Automobilbranche leisten.“

Folgende Themenforen fanden statt:

Wasserstoff und Güterverkehr
Die angestrebte Dekarbonisierung des Verkehrssektors stellt eine dezentral organisierte Industrieregion wie Südwestfalen vor besondere Herausforderungen, da der Straßengüterverkehr auf absehbare Zeit eine gewichtige Rolle für die Logistik spielen wird. Für den Lkw-Verkehr stellt dazu die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie eine Möglichkeit mit großen Potenzialen dar. Doch welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Logistikunternehmen und die verladende Wirtschaft? Welches sind die wesentlichen infrastrukturellen Voraussetzungen? Diesen Fragen und den damit verbundenen regionalen Handlungsnotwendigkeiten stellte sich das Forum.

Wasserstoff in der Produktion
Um die gesetzten Klimaziele erreichen zu können, muss im selben Maße wie die Nutzung fossiler Energien zurückgefahren wird, eine neue Energiequelle erschlossen werden. Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger für diese Herausforderung. Damit Wasserstoff als Energieträger in großem Umfang eingesetzt werden kann, müssen zuvor die entsprechenden Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Mit Experten wurde darüber gesprochen, wie die Produktion von großen Wasserstoffmengen erfolgen soll, ebenso über den Aufbau von Transportnetzen und die Möglichkeiten des Einsatzes in den industriellen Produktionsprozessen.

Chancen für Automobilzulieferer durch Wasserstoff
Wasserstoff wird vor allem in Antriebssträngen von Fahrzeugen eine Schlüsseltechnologie zur Erfüllung der EU „Zero-Emission-Standards“ darstellen. Eine Neuentwicklung ist ein Wasserstoff angetriebener Verbrennungsmotor. Gerade für eine zeitnahe Umstellung bietet diese Möglichkeit auf Grund der bewährten Basistechnologie eine hohe initiale Zuverlässigkeit. Hier könnte schnell in die Produktion gegangen werden und auf etablierte Kompetenz- und Zulieferstruktur zurückgegriffen werden.

Impulse und Fazit
Die eingeladenen Unternehmen zeigten sich offen für entsprechende Kooperationen, bringen teilweise schon nutzbares Know-How mit, brauchen aber Transparenz, was Entwicklungen und den zukünftigen Markt anbelangt. Wer macht was, wie kann man sich vernetzen? Das waren die zentralen Fragen, zu denen in den Gesprächsforen bereits erste Antworten gegeben wurden: Vernetzungsplattformen,Austauschformate, Informationsangebote zu Förderprogrammen, Datenbanken, in denen sich Zulieferer und ihre Angebote eintragen.

„Wir haben gesehen, dass die Unternehmen bereits viele Kernkompetenzen mitbringen, die wir zusammen weitertragen und weiterentwickeln müssen. Das Agieren in einem überregionalen Verbund hilft den Unternehmen untereinander, hilft aber auch in der Positionierung der Branche nach außen. Das NRW-Wirtschaftsministerium wird diesen Zusammenschluss begrüßen, denn so können Förderansätze klar identifiziert werden,“ so Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer von automotiveland.nrw und der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, der die Veranstaltung moderierte.

Die Arbeit in dem Verbund wird fortgesetzt, ein Folgetermin findet im August statt.

Die Partner des Summits: Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen, Hagen Business Wirtschaftsförderung, Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr, Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis, Transferverbund Südwestfalen und automotiveland.nrw.

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